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Retrofit: Alte Maschine, neue Technik – Nachgerüstet mit LED und Sensorik

Quelle: KI generiertes Bild

Blog-Serie Teil 6: Retrofit in der Instandhaltung – Viele Wege führen zur „retro-fitten“ Produktion

Es gibt viele Wege und Maßnahmen, die das Leistungsvermögen und die Lebensdauer von Maschinen und Anlagen steigern bzw. verlängern. Im Rahmen eines Call for Projects haben wir die Industrie aufgerufen, Retrofit-Projekte öffentlich zu machen, die Vorbildfunktionen haben. Die eingereichten Projekte, von denen viele in den vorigen fünf Blogbeiträgen vorgestellt wurden, decken ein breites Spektrum ab: vom „handfesten“ mechanischen Retrofit bis zu software- und plattformbasierten Modernisierungsmaßnahmen.

Modernisierung der Beleuchtung im vorher-nachher Vergleich , Quelle: Schahl LED

Im Visier: Die „low hanging fruits“

Einige Projekte zielen auf „low hanging fruits“, die überschaubare Investitionen mit gut kalkulierbaren Energieeinsparungen oder Produktivitätssteigerungen verbinden. Ein bisher noch nicht erwähntes Beispiel ist die Modernisierung der Beleuchtung am Arbeitsplatz mit LED-Lampen, die sich auch mit der Installation eines drahtlosen Lichtmanagementsystems kombinieren lässt (umgesetzt im Projekt von Schahl LED). Das Ergebnis ganz konkret: 620 Leuchten modernisiert, Reduzierung der Gesamtbetriebskosten um 76% – und mehr Helligkeit.

Auch bei den Lüftungsanlagen lässt sich mit vertretbarem Aufwand dauerhaft viel erreichen, wie das Retrofit-Beispiel von Fläkt zeigt: Einmal investiert – und dauerhaft 50-60% Energie gespart, obwohl nur die Peripherie einschließlich Sensorik ausgetauscht bzw. nachgerüstet wurde und die Kernkomponenten erhalten blieben.

Retrofitprojekt an Lüftungsanlagen, Quelle: Fläkt

Maschine modernisiert – Sicherheit und Bedienkomfort verbessert

Andere Beispiele haben zugleich positiven Einfluss auf die Maschinensicherheit. Solche Maßnahmen führt voestalpine Precision Strip seit Jahren an Bandstahl-Verarbeitungsanlagen durch, als „work in progress“ und mit Hennig als Partner. Ob es sich um Gruben- oder Maschinenabdeckungen handelt oder um verfahrbare Trittsicherungen: Jede Einzelmaßnahme erhöht die Arbeitssicherheit – natürlich nicht nur bei voestalpine, sondern z.B. auch bei vielen mittelständischen Produktionsunternehmen.

Grubenabdeckung bei voestalpine, Quelle: Hennig

Retrofit bei Messmaschinen

Dass auch und gerade bei Messmaschinen ein Retrofit lohnt, beweist SPIE Robur mit der „Auffrischung“ einer Zug-Druck-Prüfmaschine: Die Mechanik blieb, ganz im Sinne der Kosteneinsparung, wie sie war. Aber die Mess- und Regelungstechnik einschließlich der zugehörigen Software wurden auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Das ist nicht nur kostensparend, sondern auch nachhaltig: Schließlich werden die CO2-Emissionen vermieden, die beim Bau einer neuen Messanlage angefallen wären. Dieser Vorteil des Retrofit rückt – angetriggert durch die unternehmensweite CO2-Bilanzieurng – immer stärker in den Fokus.

Die Themen der Zukunft – in München und Dortmund

Eben solche Projekte konnten die Besucher auf der vergangenen maintenance Dortmund kennenlernen – im Februar 2025. Die nächste Gelegenheit, eine maintenance zu besuchen und sich über den Stand der (Instandhaltungs-)Technik zu informieren, kommt schneller als bisher: Schon im Oktober 2025 findet die erste maintenance München statt. Dort wird es – genau wie in Dortmund – auch Gelegenheit geben, einen Blick auf die (nahe) Zukunft der industriellen Instandhaltung zu werfen. Die Themen spiegeln sich auch in den Anwendungsbeispielen des „Call for projects“ wider. In Zukunft wird es vermehrt KI-gestützte Instandhaltungsplanung geben. Energieautarke Sensoren werden Maschinen überwachen, servicerelevante Daten werden per Cloud Connectivity übertragen, ausgewertet und gespeichert und Plattformlösungen vereinfachen die Zusammenarbeit von Instandhaltungs-Dienstleistern mit ihren Kunden. Das ist Maintenance 4.0, „live“, zu erleben auf den beiden nächsten maintenance-Messen in München (29.-30. Oktober) und Dortmund (25.-26. Februar 2026).